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1. PFARR- & WALLFAHRTSKIRCHE
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum heiligen Nikolaus wurde im 16. Jh. vom italienischen Baumeister Pietro Orsolini erbaut. Das frühbarocke Gotteshaus besticht durch das Gemälde
des Hochaltares: Es zeigt den heiligen Nikolaus von Myra (aus 1675), dem die Kirche geweiht ist. Sechs Seitenaltäre befinden sich im Kirchenraum. Unter der Kirche eine Krypta, die dem Bauherrn
Franz Nádasdy als Familiengruft diente. Im Sommer 2003 erhielt sie die größte Kirchenorgel des Burgenlandes. Der mit Euro 468.000 aufwendigste Musikinstrumentenbau in der Geschichte des
Landes wurde durch eine Stiftung von Gräfin Elisabeth Enzenberg möglich und fand mit der Orgelweihe am 28. Juni 2003 seinen krönenden Abschluss.
Bei der von der Vorarlberger Firma Rieger – Österreichs renommiertestem Orgelbauunternehmen – neu erbauten Orgel handelt es sich um eine mechanische Schleifladenorgel mit
elektrischer Registraktur, sie hat 35 Register auf 2 Manualen und Pedal, die Zahl der Pfeifen beträgt 2400, wobei die kleinste Pfeife nur etwa 8 mm, die größte Pfeife ca. 4 m misst.
2. BURG
Die Burg Lockenhaus wurde wahrscheinlich um 1200 über dem Tal der Güns erbaut. Erstmalig urkundlich erwähnt wird sie 1243. 1279 wurde die Lockenhauser Herrschaft begründet. Der romanisch-gotische Bau besteht aus dreit Teilen: der Hochburg, einem vorgelagerten Mittelabschnitt und der Vorburg. Die Burg beinhaltet zahlreiche interessante Räumlichkeiten, wie die unterirdische Apsidienhalle, die Folterkammer, die Waffenkammer oder den Rittersaal. Bekannt ist die Burg auch als Austragungsstätte der Lockenhauser Konzerte.
3. BERGBAUMUSEUM
Bergbaugeschichte und Abbau von Antimon wird in diesem Museum mit Schaustollen eindrucksvoll vermittelt. Goberling, wie das gesamte Gebiet um Stadtschlaining, war von jeher eine Bergbauregion. Schon zu Zeiten Andreas Baumkirchers, des Gründers der Stadt Schlaining, wurden im 15. Jahrhundert verschiedene Erze abgebaut. Das Bergbaumuseum Goberling zeigt in einem nachgebauten Schaustollen (der von ehemaligen Knappen errichtet wurde) die Enge und Mühsal des Bergbaus unter Tag. Zahlreiche Original-Stücke geben einen Einblick in den Alltag des Bergknappen: Die Hunte für die Erzbeförderung, die Bohrgeräte für den Erzabbau im "Schlag", die Heilige Barbara als Schutzherrin
4. EVANGELISCHE KIRCHE
Die ehemalige katholische Filialkirche zur Hl. Elisabeth wurde im Jahr 1957 an die evangelische Gemeinde Goberling verkauft. Diese mittelalterliche Kirche aus dem 13. Jahrhundert steht hoch über dem Ort, vom Friedhof umgeben. 1959 wurde der Bau restauriert. Außerdem erfolgte der Bau des Westturmes. 1959 wurden Fragmente von Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert entdeckt, die Christus mit den vier Evangelistensymbolen zeigt.
5. PAULINERKIRCHE
Die röm. kath. Pfarrkirche von Stadtschlaining wurde außerhalb der befestigten Stadt, am Ende der so genannten Vorstadt, errichtet. Ab 1460 ließ Andreas Baumkircher die Burg
ausbauen, eine “Stadt" systematisch anlegen und gründete ein Kloster für die Pauliner. Von diesem spätmittelalterlichen Kloster zeugen heute noch Ruinen. Nur die Kirche blieb vollständig
erhalten. Der Stifter des Klosters Schlaining gehörte einer adeligen Gesellschaftsschicht an. Er trachtete danach, seinen politischen Rang durch ein großes Bauprogramm zu legitimieren. Die
Barockisierung der Kirche zeigt sich nicht nur im Sakristeianbau und in der Errichtung des Treppenturmes zur Empore, sondern auch in der qualitätsvollen Einrichtung, bestehend aus dem imposanten
Hochaltar, den Seitenaltären, der Orgel und der reich geschmückten Kanzel. Diese Umgestaltung geht sehr langsam vonstatten und findet erst gegen Ende des 18. Jhdts. ihren Abschluss.
Im Jahre 1806 wird Schlaining eine selbständige Pfarre. 1820 wird an der Südseite der Kirche ein neuer Pfarrhof errichtet. Auch im 19. Jhdt. führen zwei Restaurierungen (1855 und
1877/78) zu weiteren Veränderungen im Inneren der Kirche. Neben der Neubepflasterung des Langhauses mit Steinplatten werden alle Wände mit einem mehrere Zentimeter dicken Putz überzogen. Nach
1900 wird der Großteil des Außenputzes der Kirche abgeschlagen.
6. BURG / FRIEDENSMUSEUM
Verschiedene Ausstellungen können auf einer der eindruckvollsten Burgen des Landes besichtigt werden, in der Burg sind das international anerkannte Friedensinstitut und die
Universítät für Frieden beheimatet. Die Burg Schlaining liegt am Stadtrand von Stadtschlaining im Burgenland. Die Burg lag ursprünglich an einer wichtigen Verkehrsader, die in Nord-Südrichtung
über das Bernsteiner Gebirge führte. Später kreuzten sich die Handelsstraßen, die von Steinamanger, Graz, Wiener Neustadt und Ödenburg durchführten.
Die Burg wurde 1271 als castrum Zloynuk in einer Urkunde von Ottokar Přemysl erwähnt. Den heutigen Namen erhielt sie nach einigen Wandlungen, wie Sliunic, Zalonuk, Zolonak,
Slany, Schläning im Jahr 1786. War die Burg im Jahr 1271 im Besitz der Güssinger Grafen, ging sie im 15. Jahrhundert ins Eigentum von Andreas Baumkircher über. Mitte des 16. Jahrhunderts kam sie
in den Besitz der Familie Batthyány. Der letzte Eigentümer aus dieser Linie, Ludwig Batthyány, wurde am 17. März 1848 zum ersten ungarischen Ministerpräsidenten ernannt. Nach seiner Hinrichtung
am 6. Oktober 1849 ging sein Eigentum und damit auch die Burg in den Besitz der ungarischen Kammer über. In der Zeit von 1957 bis 1980 gehörte die Burg dem ehemaligen Bundesminister Udo Illig.
Seither gehört die Burg dem Land Burgenland und wurde als Museum eingerichtet. Neben dem Europäischen Friedensmuseum finden laufend verschiedene Sonderausstellungen statt.
7. PFARRKIRCHE
Die Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ ist eine spätgotische Kirche die vermutlich in der Zeit zwischen 1400 und 1490 erbaut, jedoch nie ganz fertiggestellt wurde. Über den Ursprung
der Kirche wissen wir wenig. Historisch gesichert scheint die Tatsache, dass, nachdem die Brüder Kanizsai 1392 den Besitz des ungarischen königlichen Herrschaftsgutes Bernstein für sich sichern
konnten, mit dem Bau einer großzügig geplanten Pfarrkirche begonnen wurde. Vielfach wird behauptet, dass diese Kirche für Bergknappen errichtet worden wäre, was aber nicht als gesichert gilt.
Nach den baulichen Merkmalen ist es anzunehmen, dass zunächst das Presbyterium der Kirche errichtet wurde. Der Bau dürfte aber nach dem Tod der Brüder Kanizsai, Nikolaus (1404), Johannes –
bedeutendstes Mitglied der Familie, Erzbischof von Gran, königlicher und später auch deutscher Reichskanzler (1418) – und Stephan (1427) eingestellt worden sein. Erst gegen Ende des 15.
Jahrhunderts wurde an der Kirche weitergebaut wurde. Wahrscheinlich entstand in dieser Zeit das Kirchenschiff, das unvollendete Westportal mit dem Tympanon (1490), die Sakristei, darunter das
Ossarium (Gebeinhaus), das alte Sakramentenhäuschen an der Nordwand mit der eingemeißelten Jahreszahl 1483, und die beiden Treppentürme.
Nach barocken Umbauten im 17. und 18. Jahrhundert ist die Kirche in den Jahren von 1882 bis 1899 unter der künstlerischen Leitung von Emmerich (Imre) Steindl, des Architekten des
ungarischen Parlaments, im Stil des Historismus renoviert, von barocken Zutaten befreit, das Westportal vollendet und teilweise umgestaltet worden. Der neugotische, aus farbiger Majolika
gefertigte Hochaltar, die Kanzel und das Taufbecken stammen aus der Keramikfabrik Zsolnay in Pécs/Fünfkirchen in Ungarn und stellen eine kunsthistorische Rarität dar.
8. WALLNER MÜHLE
Die 1783 erbaute "Wallner Mühle" in Markt Neuhodis wurde vom Naturparkverein revitalisiert und ist nun wieder als intakte Wassermühle zu besichtigen. Der Malvorgang wird durch ein Wasserrad mit 5 m Durchmesser ermöglicht, das originalgetreu nachgebaut und mit einer neuen Wasserzulaufrinne versehen wurde. Zur Vermahlung gelangt ausschließlich Getreide aus biologischem Landbau. Selbstverständlich kann das daraus gewonnene Mehl auch erworben werden. Anschließend an die Führung kann das gemahlene Getreide zu Brot verbacken werden.
9. PFARR- & WALLFAHRTSKIRCHE
Die Marienwallfahrtskirche wurde 1783 erbaut. Die weiträumige Saalkirche mit vorgebautem Südturm samt Zwiebelhelm beinhaltet einen klassizistischen Hochaltar mit der Bezeichnung „Stephan Dorfmeister inve. et pin. 1794“.
10. WALLFAHRTSKAPELLE HL. VEIT
Über die auf dem Berg stehende Kirche St. Veit (Szent Vid) – in deren Turm Grundmauern mit Schießscharten aus dem XIII. Jahrhundert gefunden worden sind – berichten bereits Quellen aus dem XVII. Jahrhundert. Ihr einschiffiges Barockgebäude wurde im Jahre 1859 umgebaut. Sie war früher ein bedeutender Wallfahrtsort der Gegend. Der Name der Gemeinde wird erstmals im Zusammenhang mit der Aufteilung eines Landbesitzes erwähnt, und zwar in der Form Welyen (1279). Seit dem XV. Jahrhundert knüpft ihre Geschichte an die Rechnitzer Herrschaft an, und stimmt mit jener von Cák überein. In der Zwischenkriegszeit wurden die lokalen Naturschönheiten entdeckt, der Fremdenverkehr erlebte einen Aufschwung, viele – sogar auch aus Budapest – kauften sich hier ein Grundstück fürs Wochenendhaus. In den 30er Jahren wurde ein Schwimmbad eröffnet, im Jahre 1938 ließ die Stadt Szombathely ein mehrgeschoßiges Kindererholungsheim bauen. Im selben Jahr wurde auf dem Plateau unter der Kirche St. Veit (Szent Vid) das Erholungszentrum Garaboncia übergeben. Dieses wurde auf dem vom Ede Pavetits – einem Lehrer der Bürgerschule in Kôszeg – geschenkten Grundstück errichtet.
11. KIRCHEN & BURG
Die Entstehung der einzigen königlichen Freistadt des historischen Burgkomitates Vas (Eisenburg) reicht ins dritte Viertel des 13. Jahrhunderts zurück. Jahrzehntelang war die
Stadt der Sitz der Grafen von Kőszeg (Güns). Erst 1327 brach Karl von Anjou die Macht der Familie Kőszegi in Westtransdanubien endgültig und erhob die Stadt ein Jahr später (1328) in den Rang
einer königlichen Stadt.
In der dritten Welle der großen Türkenkriege des 16. Jahrhunderts wurde Kőszeg zum bedeutendsten Schauplatz des Feldzuges von 1532. Nach den Türkenkriegen gelangten die Burg und
das Herrschaftsgebiet von Kőszeg 1695 in den Besitz der Herzogsfamilie Esterházy, wo sie bis 1931 verblieben. Die führende Rolle im Burgkomitat Vas verlor Kőszeg bereits in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts. Kőszeg entwickelte sich zur Stadt der Schulen, Sanatorien und Garnisonen. Der besonders schöne und wertvolle Natur- und Baubestand blieb aber erhalten. Für die Bewahrung des
baulichen Erbes wurde Kőszeg im Jahre 1978 mit dem Hild-Preis (ungarischer Architekturpreis) ausgezeichnet.
Seit 1990 lebt Kőszeg wieder unter normalen Voraussetzungen für Selbstverwaltung und Marktwirtschaft. Heute ist Kőszeg eine der schönsten Städte Ungarns (auch „Schmuckkästchen
Ungarns“ genannt) und ein Urlaubsort.
12. PFARR- & WALLFAHRTSKIRCHE
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt und Mariä Heimsuchung, die zu den bedeutendsten Sakralbauten des Burgenlandes gehört, ist aus zwei Kirchen mit mehreren Bauphasen zu
einer bemerkenswerten Gesamtanlage zusammengewachsen. Im Rahmen notwendiger Sanierungsmaßnahmen konnten neue Erkenntnisse über die Baugeschichte gewonnen werden: Neben baugeschichtlichen
Untersuchungen wurde 1990-1992 auch eine systematische archäologische Grabung durchgeführt. Römische Ziegelfunde, die teilweise in der romanischen Apsis wieder verwendet wurden und Fundamentreste
im Mittelschiffbereich lassen darauf schließen, dass dort im zweiten oder dritten Jh. ein Bauwerk errichtet wurde. Der erste Kirchenbau, ein schlichter Saalbau mit Rundapsis, stammt aus der
zweiten Hälfte des 12. Jh. Im 13. Jh. wurde gegen Westen ein Turm angefügt, von dem einige Baudetails noch erhalten sind. Veränderungen dieser Anlage erfolgten dann ab der zweiten Hälfte des 14.
Jh. Zunächst wurde die Apsis durch einen kreuzrippengewölbten Polygonalchor (heutiger Südchor) mit Wandmalereien ersetzt. Im 15. Jh. kam es zu dem mächtigen mehrjochigen Zubau der Nordkirche mit
Chorpolygon und der Neueinwölbung des südlichen Langhauses samt Seitenschiff; der Abschluss dieser Bauphase ist 1502 datiert. Im 16. Jh. führten die Türkeneinfälle und Besitzstreitigkeiten unter
dem Adel zur teilweisen Zerstörung des Baues - die Nordkirche blieb bis in das 3. Viertel des 17. Jh. Ruine. Unter Franz Nadasdy wurde mit den Wiederherstellungsarbeiten begonnen, doch erst nach
der Herrschaftsübernahme durch die Esterhazy 1676 erfolgte bis 1697 die Neueinwölbung und Barockisierung der Nordkirche. Renovierungen bzw. Umgestaltungen des 18. und 19. Jh. betrafen v.a. die
Ausstattung. Die baulich spürbarste Maßnahme erfolgte dann noch 1910 anlässlich einer Regotisierung durch die Vereinheitlichung der beiden Kirchendächer.
Zur Baugeschichte der Pfarr- und Wallfahrtskirche in Rattersdorf
Vancsa-Tironiek, E. M.;
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalplege, 1997
ISSN: 0029-9629;