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1. FRIEDENSWEG
Der Friedensweg soll – ausgehend von der Erinnerung an die Schlacht von Mogersdorf – weder die Grausamkeit der Vergangenheit dokumentieren, noch soll er in heroischer Weise den Sieg der abendländischen Kultur darstellen. Vielmehr soll er interessierten Personen die Möglichkeit geben, sich auf historischen Boden dem Thema Frieden zu nähern.
Nicht Feindschaft und Hass sollen im Mittelpunkt stehen, sondern Toleranz und Frieden, welche einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten können. In mehreren Stationen wird der Besucher dazu angeregt, sich mit dem Thema "Frieden" aus verschiedenen Blickwinkeln zu beschäftigen, Meditationen und Führungen werden dazu angeboten.
2. SCHLÖSSLKAPELLE
Die Gedächtnisstätte auf dem Schlößlberg bei Mogersdorf wurde zur Erinnerung an die Türkenschlacht am 1. August 1664 errichtet. Die in einem modernen Stil wieder aufgebaute
Schlößlkapelle und ein 15 Meter hohes Betonkreuz verbinden sich zu einer ausdrucksvollen Einheit. An die Türkenschlacht erinnernd – der Schlößlberg war der Feldherrenhügel des christlichen Heeres
– stellt diese Gedächtnisstätte heute ein Mahnmal des Friedens dar. Auf den Mauerüberresten der im 2. Weltkrieg zerstörten neugotischen Kapelle wurde im Jahre 1964 nach fast 20 Jahren
Ruinendasein der Neubau der Gedenkstätte nach den Plänen von Ottokar Uhl errichtet. "Den Toten beider Lager gewidmet, verewige es nicht Feindschaft und Hass, vielmehr sei es Zeugnis unserer
Bereitschaft zu Toleranz und Frieden". Über alle Grenzen hinweg verkünden die weiß getünchte Kapelle und das 15 Meter hohe Betonkreuz die Botschaft von der Freiheit und Würde des
Menschen.
Auf dem Schlößlberg ist weiters in einem über 200 Jahre alten Tabaktrockenstadel ein Museum zum Gedenken an die glorreiche Schlacht gegen die Türken am 1. August 1664
eingerichtet. In 3 Räumen ist der Ablauf der Schlacht und was heute noch daran erinnert ausgestellt.
3. TÜRKISCHES PFLANZENBEET
Mit dem „Türkischen Pflanzenbeet“ am Schlößlberg wird gezeigt, dass die Türken ein sehr blumenliebendes Volk waren und sind. Und das vor allem viele „türkische“ Pflanzen in unsere Welt Einzug gehalten haben. Die Anlage wurde von Miriam Wiegele gestaltet.
4. PFARR- & WALLFAHRTSKIRCHE MARIA BILD
Die Legende vom Gnadenbild des Gotteshauses hat ihre Wurzeln im ungarischen Marienwallfahrtsort Maria Pötsch (= Màriapòcs), einem kleinen Dorf nahe der rumänisch-russischen
Grenze, etwa 250 km östlich von Budapest. Im Jahre 1676 schuf ein einfacher Dorfmaler für die dortige Filialkirche ein Marienbild. Als Vorlage diente ihm das bekannte Gemälde „Maria Schnee“, das
der Überlieferung nach auf den Evangelisten Lukas zurückgehen soll. Das künstlerisch unbedeutende Bild von Maria Pötsch soll etwa 20 Jahre nach seiner Aufstellung zu weinen begonnen haben. Dieses
außergewöhnliche Ereignis konnte vom 4. November bis 8. Dezember 1696 beobachtet werden. Die „weinende Madonna“ wurde zum Mittelpunkt einer großen Wallfahrtsbewegung. Als Leopold I. von dem
wundersamen Bild erfuhr, ließ er es nach Wien bringen und im Stephansdom anbringen. Nach 1945 wurde für das Kunstwerk ein eigener Altar errichtet.
Seit mehr als 200 Jahren besitzt die Kirche Mariä Heimsuchung eine Kopie dieses Gnadenbildes. Der Zisterzienserpater Gerhard Haur, der in St. Gotthard seelsorglich tätig war,
hatte die Kopie der weinenden Madonna von Maria Pötsch in das Gebiet von Weichselbaum gebracht und an einem Baum befestigt. Hier pflegte der Geistliche sein Gebet zu verrichten. Ein Holzarbeiter
soll das Bild wiederholt ins Tal gebracht haben, von wo es jedoch immer wieder zum Baum zurückkehrte. Als die Schar der Betenden immer größer wurde, baute man eine Kapelle. 1787 wurde Maria Bild
selbstständige Pfarre für die Siedlungen Maria Bild, Krobotek, Rax-Bergen und Unterhenndorf. Die Pfarrkirche konnte erst im Jahre 1793 geweiht werden.
5. RÖMERMUSEUM
Durch Luftbilder und geophysikalische Messungen wurden in der Marktgemeinde St. Martin an der Raab die Reste eines römischen Gutshofes (Villa) geortet, der aus einem Wohngebäude und mehreren Wirtschaftsgebäuden besteht. Hier wurden 1997 erste Ausgrabungen durchgeführt. Auf einer Ost-West gerichteten Terrasse konnten weiters die Reste römischer Hügelgräber und Grabbauten, die eine Gräberstraße bilden, festgestellt und zum Teil bereits freigelegt werden. 1997 und 1998 wurden zwei Grabbezirke mit den Fundamenten zweier Grabbauten ausgegraben. Der eine Grabbau konnte zeichnerisch rekonstruiert und in der Ausstellung anhand der originalen Architekturfragmente dargestellt werden. Im Römermuseum (am Hauptplatz neben dem Bauernladen) werden die neuesten Funde aus den Grabungen gezeigt.
6. PFARRKIRCHE
Die Pfarrkirche zum Hl. Martin (11. Nov.) wurde um 1746 im barocken Stil erbaut. Aus urkundlicher Überlieferung geht jedoch hervor, dass die Pfarre im 13./14. Jh. gegründet wurde. Einschiffiger Saalbau mit eingezogenem Chor, Apsis und Fassadenturm. Am barocken Hochaltar, Mitte 18. Jh., stellt das Altarbild den Hl. Martin, das Aufsatzbild den Hl. Dominikus dar.