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An der Nahtstelle zweier europäischer Großlandschaften erheben sich die Ausläufer der Alpen um den Eisenberg noch einmal über ihre Umgebung, um sich schließlich in der Weite der
Pannonischen Tiefebene zu verlieren. In diesem vielseitigen Gebiet finden sich klein strukturierte Weingärten, romantische, strohgedeckte Kellergassen und Kellerstöckl-Apartments ebenso wie
außergewöhnliche Besonderheiten aus Fauna und Flora in magisch anmutenden Auwäldern oder Feuchtwiesen.
In unzähligen Buschenschanken gilt es die besten Weine – darunter den berühmten „Uhudler“ – und prämierte Edelbrände zu verkosten und die kulinarischen Leckerbissen der Region
zu genießen.
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Die Wurzeln Güssings gehen auf ein Suburbium (Unterstadt) zurück, das im Schatten der Burg Güssing entstand und sich mit einem linsenförmigen Anger um den Burgfelsen legte. 1427
wurde es civitas und 1459 civitas et suburbium genannt.
Seit dem 16. Jahrhundert war Güssing freie Stadt mit vollem Stadtrecht. Im Jahr 1619 war sie mit einer Ringmauer umgeben und besaß vier Stadtteile: Vorstadt (Mühlviertel), untere
Stadt (Standort des Schlosses Drašković), innere Stadt (Klosterkirche bis zum Rathaus) und Hochstadt.
1540 erhielt der Magnat Franz Batthyány von Kaiser Ferdinand I. für Güssing die Erlaubnis zur Erschließung von Erzminen, und 1549 verlieh ihm der Kaiser darüber hinaus das Recht,
Märkte in Güssing abzuhalten. In der Stadt findet jeden ersten Montag des Monats ein Markt statt. Außer den verschiedenen Privilegien erfolgte nie eine formelle Stadterhebung. Im 17. Jahrhundert
wurden sowohl der Ort als auch deren Bewohner vor allem durch die negativen Erlebnisse von Krieg (Türkenkriege, Bocskay-, Bethlen-, Tököly- und Rakocy-Aufstand), Hunger und Not geprägt. Auch das
19. Jahrhundert sollte mit den Auswirkungen der Napoleonischen Kriege und den erhöhten Abgabeleistungen für den Bauernstand keine Erleichterungen bringen.
Das Revolutionsjahr 1848 brachte den Bauern zwar das volle Eigentum des Lehens- und Urbarialgrundes sowie die Befreiung von allen Robot- und Abgabenleistungen, dafür fiel der
schützende Einfluss der Grundherren weg. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es viele Neuerungen in Güssing, wie z.B. den Bau des Bezirksgerichts, des Postamts, die Gründung der Güssinger Sparkasse oder
die Eröffnung des Krankenhauses. 1921 kam Güssing zum neuen Bundesland Burgenland.
Eine nicht unbedeutende Minderheit stellten die jüdischen Einwohner dar, die wahrscheinlich im frühen 18. Jahrhundert in die Stadt kamen. Vor allem unter den Schutz der Familie
Batthyány wuchs die jüdische Gemeinde auch zu einem wirtschaftlich bedeutenden Faktor. Die jüdischen Familien betrieben vorwiegend Handel sowie eine Pottasche- und Kohlfabrik. Der rücksichtlosen
Verfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus fielen 75 jüdische Güssinger Bürger zum Opfer.
Nach 1945 kam es wie in allen burgenländischen Gemeinden zu einer regen Bautätigkeit und einem infrastrukturellen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Im Jänner 1971 wurden die Gemeinden
Glasing, Steingraben, Urbersdorf und Güssing zur Großgemeinde Güssing vereinigt.
Am 1. Juni 1973 wurde Güssing zur Stadt erhoben.
Der ungarische Name von Großmürbisch, Alsomedves, stammt von „fluvius Medus“, dem Reinersdorfer Bach, der im Jahre 1457 in der Schenkungsurkunde des Gründers von Güssing erwähnt
wird.
Der deutsche Name wurde 1698 "Groß-Merbes", 1757 "Groß-Merbis" und 1825 Groß Mörbisch geschrieben. Unter den Batthyánys erfolgte um 1550 die Ansiedlung der Kroaten. Auch
Großmürbisch musste die Belastungen der Türkenkriege sowie die Veränderungen des Jahres 1848 tragen. Um 1900 wanderten viele Großmürbischer nach Amerika aus. 1921 kam Großmürbisch zu Burgenland.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Ortschaft am "Heiligen Brunnen" stammt aus dem Jahre 1198, aus ihr geht aber hervor, dass die ungarisch-steirische Grenzregion schon einige
Zeit davor besiedelt gewesen sein muss. Auch wird in dieser Urkunde bereits der Weinbau in Heiligenbrunn erwähnt.
Heiligenbrunn untersteht ab 1225 der Herrschaft der Burg Güssing, ab 1255 aber (mit kurzfristigen Unterbrechungen) den Héderváry, einer ungarischen Adelsfamilie. Im Jahr 1524
erhalten die Batthyány die Herrschaft über Heiligenbrunn, bald darauf kommt es in der Zeit der Türkenkriege in der Region zu Verwüstungen und Plünderungen. Im beginnenden 18. Jahrhundert ist der
ungarische Reichsrat sehr bemüht, die Ansiedelung deutscher Bauern in Ungarn zu fördern.
Von den Orten Hagensdorf und Luising weiß man, dass sich hier auch Schwaben angesiedelt haben und es geht die Erzählung, dass sich gerade jene Aussiedler, denen der weite Weg zu
beschwerlich geworden ist sich hier niedergelassen haben. Nachdem das heutige Burgenland über Jahrhunderte ein Teil Ungarns war, kam es nach der Aufsplitterung der Habsburgermonarchie 1921 nach
einigen Kämpfen zwischen ungarischen Freischärlern und der österreichischen Gendarmerie zur Angliederung des Burgenlandes – und damit auch Heiligenbrunns – an Österreich. Nur das Nahe Luising
musste noch zwei weitere Jahre an den Anschluss an Österreich warten – es stellt damit bis heute den jüngsten Territorialgewinn Österreichs dar.
Seit 1971 gehören zur Gemeinde Heiligenbrunn auch noch die Deutsch Bieling, Hagensdorf, Luising und Reinersdorf (kroat. Žamar).
Die erste schriftliche Erwähnung findet sich im Jahr 1457. Damals war der Ort von den Wenden, einem slawischen Volk, bewohnt. Es konnte auch eine slawische Siedlung in der
Umgebung für diese Zeit nachgewiesen werden. 1647 erhielt Strem das Marktrecht, das jedoch im Laufe der Zeit wieder verloren ging. Um 1900 setzte in Strem die Auswanderungswelle nach Amerika und
Kanada ein. Nur wenige sind wieder zurückgekehrt.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der
ungarische Ortsname Strém verwendet werden. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
Mit 1. Jänner 1971 wurden die früher selbstständigen Gemeinden Moschendorf, Deutsch-Ehrensdorf, Steinfurt, und Sumetendorf der Gemeinde Strem angegliedert. Moschendorf ist seit
1. Jänner 1995 wieder eine eigenständige Gemeinde.
Seit 1997 ist Strem Marktgemeinde. In den Stremer "Bergen" finden Sie die typischen Kellergassen mit ihren urigen Weinkellern. Neben hervor-ragenden Edelweinen gedeiht hier auch
der sagenumwobene UHUDLER.